Unter einem falschen Himmel; Verschleppt, verkauft, versklavt …

Radhika Phuyal, Sharon Hendry

Unter einem falschen Himmel Verschleppt, verkauft, versklavt – doch für meinen Sohn habe ich überlebt

 

Radhika ist 14 Jahre alt, als sie in Nepal ins Visier von Menschenhändlern gerät. Sie setzen sie unter Drogen und rauben ihr erst eine Niere und dann ihren ganzen Körper: In einem jahrelangen Martyrium wird Radhika mit einem Fremden zwangsverheiratet, später nach Indien in die Prostitution verkauft. Ihr einziger Halt im Leben ist Rohan, ihr kleiner Sohn. Doch er wird als Druckmittel eingesetzt, um Radhika gefügig zu machen. Bis ihr schließlich eine abenteuerliche Flucht gelingt …

 

Mein Eindruck:

Radhika ist ein normales 14 jähriges Mädchen aus Kathmandu. Sie lebt mit Ihrer Familie auf dem Land, es geht Ihnen sogar relativ gut. Sie gehören einer höheren Kaste an und genießen ein gewisses Ansehen.

Um Geld zu verdienen und um für das Auskommen der Familie zu sorgen, fährt Radhika in die Stadt, um dort das von der Familie angebaute Gemüse zu verkaufen. Hier wiederfährt ihr Unglaubliches und es soll lange Jahre das Ende von Radhika´s leben in der Familie sein.

Sie gerät in unglaublicher Weise in die Fänge von Menschenhändlern, wird mit falschen Versprechungen in andere Städte und sogar andere Länder gebracht und hat keine Chance dem zu entkommen. Ihr wird in einer wahnwitzigen Aktion eine Niere entnommen und Sie wird wie Müll entsorgt. Wer denkt, das sei das Ende des Martyriums, der irrt sich gewaltig. Sie wird verheiratet mit einem Mann, den Sie nicht kennt und für den ist Sie wahrlich nur noch „Müll“.

Sie wird schwanger und hat hierin ihre Berufung gefunden. Sie will dem Leben, das in ihr wächst, möglichst ein besseres Leben bieten. Aber hiervon ist Sie weit entfernt, und das soll sich viele Jahre nicht ändern und ihre Situation soll sich sogar noch verschlimmern …

Mein Fazit:

unglaublich, wie oft ich Gänsehaut bekam beim Lesen dieses Buches. Als Europäer bekommt man sicher über die Medien immer mal etwas über die Lebensumstände von Frauen mit, aber das es solche Ausmaße hat? Wir haben ja keine Ahnung!

Was die kleine Radhika erlebt hat, ist die Hölle auf Erden und nur für ihren Sohn hat sie nie aufgegeben! Kreuz und quer durchs Land verschleppt, immer an neue Orte. Getrennt vom eigenen Kind in dem Wissen, das der Kleine auch misshandelt wird und sie keinen Einfluss darauf hat. Behandelt, wie Müll der nichts wert ist und an die schlimmste Sorte von Männern verkauft wird. Ausgeliefert und ohne einen Funken Hoffnung auf Besserung!

Ich bin wirklich beeindruckt, wie sie das geschafft hat. Auch das viele Menschen ihr dann noch geholfen haben, ist ein großes Glück. Die 3 Freundinnen, die sie noch gar nicht wirklich kannte und die mit Ihr das unter Lebensgefahr aufgesparte Geld teilten und der liebenswerte Jigmi der Ihr zur Flucht verhalf, die letztendlich aber dazu führte, das sie gefunden wurde und nur mit Glück überlebte.

Besonders Sushil hat mich beeindruckt, völlig uneigennützig half er der jungen Frau mit ihrem Sohn in einer Weise, die mich sprachlos macht!

Toll geschrieben, das Buch muss man gelesen haben!  Ich hatte wirklich Gänsehaut pur!

5 von 5 Eulen

 5 Eulen

 

Radhika Phuyal (Autorin)

Radhika Phuyal wird 1986 in einem kleinen Dorf in Nepal geboren. Als sie mit 14 Jahren in die Hauptstadt Katmandu zieht, um auf dem Markt Gemüse zu verkaufen, gerät sie in die Fänge von Menschenhändlern. Seit ihrer Flucht 2008 lebt Radhika in einem Zentrum der Hilfsorganisation Maiti Nepal und arbeitet dort als Gärtnerin.

Sharon Hendry (Autorin)

Sharon Hendry, geboren in Somerset, England, arbeitet als investigative Journalistin bei der britischen Zeitung The Sun. 2013 gewann sie den „Best Investigative Article Prize“ des britischen Unterhauses für ihre Reportage über Kinderhandel.

 

Eine Leseprobe findet ihr HIER

 

Hier könnt ihr das Buch erwerben

€ 9,99 [D]

Taschenbuch, ISBN: 978-3-453-60396-7
Erschienen: 18.04.2016

Vielen Dank an randomhouse & den Heyne Verlag für das Exemplar